Claus-Dieter Meyer und Karsten Müller. Magische Endspiele
Das gebundene Buch ist dieses Jahr im Joachim Beyer Verlag erschienen. Als Herausgeber zeichnet Robert Ullrich. Es umfasst 177 Seiten plus einen kleinen Werbeteil. Der beschnittene Buchblock im Oktav-Format misst 148 × 210 mm, was Din A5 entspricht. Der Preis beträgt Euro 24,80; isbn 978-3-95920-122-3.
Das vorliegende Werk ist kein Lehrbuch. Es ist ein Trainingsbuch. Am besten kann das Buch ergänzend zum Studium der theoretischen Endspiele eingesetzt werden. Meiner Meinung nach gibt es zwei große Pluspunkte, die für dieses Buch sprechen. Zum einen die neuartige Methode zu jedem Diagramm einen QR-Code hinzuzufügen. Damit ist es möglich, mit dem Smartphone diesen einzuscannen, worauf sich gleich die passende Website von ChessBase öffnet, wo der Lernende die Stellung nachspielen und am Bildschirm studieren kann. Hat man einen Web-Browser, der sich zwischen Smartphone und Desktop automatisch synchronisiert, kann die Stellung ebenfalls über diesen kleinen Umweg auch am Desktop betrachtet werden. Zum anderen bieten die Autoren sehr aktuelles Material. Von den 107 Stellungen im Buch sind etwa zwei Drittel aus 2017–2020; allein 54 Stellungen sind aus 2019! Und nur einige wenige sind wirklich »alte« Positionen, wozu zwei Studien aus den Dreißigerjahren und ein »Klassiker« von Vančura aus 1924 zählen.
Warum noch ein Endspielbuch?
Bei jedem neuen Werk können früher gemachte Fehler oder Fehleinschätzungen verbessert werden. Egal, ob es die eigenen waren oder die anderer Autoren. Somit wird unser Wissen erweitert und verfeinert. O.k., einverstanden. Aber wie bereits erwähnt, soll mit dem Buch trainiert werden. Und das kann man hier ausgezeichnet. Es sind nicht die sich immer wiederholenden gleichen Stellungen, die man zum x-ten Mal gesehen hat – war die Stellung nicht im Chéron, oder war es im Averbach? –, sondern viele neue Positionen mit tollen überraschenden Wendungen. Das bedeutet auch viel Spaß!
Warum überhaupt ein Buch?
Erwähnt werden muss natürlich, dass es diesen Titel bereits als ChessBase-DVD gibt. Mit Video-Material und ChessBase-Dateien. Das ist ein vielleicht modernerer Lernzugang, jedenfalls wird damit eine andere Art des Arbeitens angesprochen. Das liegt nicht jedem. Und nicht jeder will immer vor dem Rechner sitzen oder in sein Tablet oder Smartphone starren. Ich persönlich bevorzuge sogar beides. Ich habe gern die Daten (manchmal schaue ich sogar die Videos 😉), aber lese mindestens so gern im Buch.
Und der Inhalt?
Er lohnt! Die aktuellen Stellungen und die präzisen und ausführlichen Kommentare und Varianten machen das Buch zu einem gelungenen Trainingsbuch. Aber auch für Endspielfüchse bietet das Buch einiges an interessantem Material. Ich finde es immer wieder verblüffend, dass in jeder Stellung elementare taktische Motive und theoretische Endspiele eine Rolle spielen. Eine schöne Bestätigung für jeden Trainer! Drei Beispiele findet ihr nachstehend.
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